Palme
Tukan
Insel
Stinnesemblem
Reisegalerie Elisabeth Stinnes
Startseite
Aktuelles
! Wichtig !
Reiseberichte
Gästebuch
Kontakt / Impressum
Startseite  → Reiseberichte  → Kanarische Inseln: La Palma
Papagei

Reiseberichte

Kanarische Inseln: La Palma

Vor zehn Jahren waren wir das erste Mal auf La Palma, die Isla Bonita, die westlichste und eine der drei kleinen Inseln des Kanarischen Archipels. Vorausgegangen waren einige Jahre Schilderungen des Insellebens unserer Freunde, die dort ein Haus hatten und die mit der Zeit immer deutlicheren Hinweise meiner Frau , dass man nicht immer nur Ski fahren müsse! Meine immer gleiche Antwort damals: Im Winter fährt man Ski und geht nicht Wandern oder gar Baden!

Irgendwann musste ich mich aber beugen. Wir buchten bei Frau Stinnes Flug, Unterkunft und das Auto gleich mit. La Palma Urlaub ist Individualurlaub. Es gibt nur wenige große Hotelanlagen in Strandnähe, Los Cancajos im Osten, Puerto Naos im Westen und eine neue bei Las Indias im Süden. In der Regel mietet man sich einen Bungalow. Diese werden häufig von dort lebenden Deutschen verwaltet. Wie wir später merken sollten, ist La Palma überhaupt eine Insel der Deutschen, einiger Ösis, Schweizer und Holländer, keine Russen und keine Engländer ....

Einige Wochen später kamen wir dann nach ca. fünf Stunden Flug, am frühen Nachmittag zur Karnevalszeit in St. Cruz de la Palma an. 25 ºC, leicht dunstig, die Freunde warteten schon, das Auto war auch zur Stelle. Das bekommt man oft mit fast leerem Tank. Also erst mal zur Tanke direkt am Flughafen und gleich der erste Schreck, € 20,- und der Tank ist voll, steuerfrei! Bedient wird man auch noch. .

Wir fahren jetzt im Schlepptau unser Freunde über Serpentinen auf die Westseite, die Sonnenseite nach El Paso. Dabei durchfahren wir von Meereshöhe bis auf 800 Meter alle Vegetationszonen, von Kakteen und Blumen am Meer, über baumhohe Erika und zum Schluss durch Pinienwald. Nach der Tunneldurchfahrt auf der Passhöhe, sind wir mit einem Mal im strahlenden Sonnenschein, in der Ferne das Meer, Bananenplantagen, Apfelsinenbäume und blühende Mandelbüsche. Rechts die über 2.000 m hohe Caldera de Taburiente, links die Cumbre Vieja. Es ist traumhaft. Wir melden schnell unser Auto an, Geld wollen die noch nicht, und fahren erst mal zu unserem Häuschen. Es liegt idyllisch in einem tropischen Garten mit schöner Terrasse, Blick aufs Meer und auf das Gebirge. Es ist wie alle etwa 40 - 50 qm groß, Wohn- / Esszimmer mit Kücheneinrichtung, Schlafzimmer und Bad. Heizung gibt es nicht, aber einen elektrischen Ofen.

Jetzt wird das Heim unser Freunde besucht, dann fahren wir zusammen weiter nach EL Remo, zu einem kleinen Kiosk direkt am Meer. Wir lauschen der Brandung, erfreuen uns am blutrotem Sonnenuntergang, Fotoapparat natürlich noch im Reisegepäck, und speisen ganz vorzüglich. Bei einigen Gläsern Wein lernen wir noch einige Palmeros und Bekannte unser Freunde kennen, man klönt sich fest. Jetzt ist es aber langsam dunkel geworden und es wird Zeit nach Haus zu fahren.

Die nächsten Tage machten wir dann vormittags meist eine schöne Wanderung, Bergtour oder Inselerkundung per Auto, nachmittags sind wir Baden gegangen. Es gibt wunderschöne kürzere Wanderungen, z.B. Umrundung der Cumbrecita, einfache Wanderung auf der Cumbre Vieja und Cumbre Nueva, Besteigung der Vulkane Birigoyo und San Antonio, des noch heiße Gase ausstoßenden Teneguias oder eine Inselerkundung mit dem Auto, z.B. zum 2.400 Meter hohen Roque de Los Muchachos. Festes Schuhwerk sollte man aber immer dabei haben! Wenn man die Königstouren angehen will, z.B. die Route de Los Volcanos (man braucht sie eigentlich nur bis zur Deseada und zurück zu gehen) oder die Caldera Rundtour plant, sollte man dieses keinesfalls bei unsicherer Wetterlage tun! Es sind ausgewachsene, anspruchsvolle Tagestouren bei denen man einen kleinen Rucksack (Handgepäck im Flieger!), leichten Anorak, etwas zu Essen und reichlich Trinken und für alle Fälle Pflaster mitnimmt.

Um Speis und Trank braucht man sich keine Sorgen machen. Wenn man denn möchte, kann man deutsch, italienisch, schweizerisch, indonesisch oder chinesisch Essen, am besten isst man aber spanisch. Die meisten Lokale bieten Speisen und Getränke in ausgezeichneter Qualität zu vertretbaren Preisen an. Sprachschwierigkeiten gibt es auch keine, weil deutsch meist gut verstanden wird, auf jeden Fall besser als englisch.

Weiter will ich nichts verraten, jeder sollte seine eigenen Entdeckungen machen. Nur soviel noch: Man kann Bootstouren machen, Tandem-Paragliden und Radfahren, natürlich auch nur faulenzen am bewachten, schwarzen Strand von Puerto Naos mit Promenade, Dusche, WC und der Möglichkeit, eine Liege mit Auflage für 2 Euro am Tag zu mieten. Es badet sich auch in Puerto Tazacorte bei ca. 20 ºC Wassertemperatur gut, dort gibt es auch vorzügliche Lokale. Wer zum Karneval will, sollte nicht die besten Klamotten anziehen! Man streut dort begeistert und reichlich Talkumpuder statt Konfetti! Auf La Palma geht alles etwas gemächlicher zu, Uhrzeiten für Umzüge oder Konzerte sind Richtzeiten und nicht unbedingt ernst zu nehmen. Der echte Palmero feiert gern und ausdauernd. So endet die Karnevalssaison auch erst frühestens 8 Tage nach Aschermittwoch.

Es hat sich dank EU Mitteln mit den Jahren eine Menge getan. So ist mittlerweile auch die letzte Straße asphaltiert und man fährt kreuzungsfrei quer über die Insel nach El Paso. Dort und mitten in der Caldera gibt es große Besucherzentren, die eigentlich keinen interessieren. Fuencaliente nennt sich jetzt Los Canarios und hat deshalb auch ein gewaltiges Ortsschild, dass man meint, man sei in New York. Der riesige Parkplatz am San Antonio ist jetzt asphaltiert und gebührenpflichtig, mehr Besucher kommen aber auch nicht.

Tazacorte hat eine neue Hafenmole bekommen, erhoffte Kreuzfahrtschiffe legen trotzdem nicht an. Der Ort ist aufgeräumter geworden, die Buden sind weg, das Meerwasserschwimmbecken ist aber nach über 10 Jahren immer noch nicht fertig und wird es wohl auch nicht. Los Sauces oben im Nordosten hat eine schöne neue Brücke, über die man die Bananen ca. 4 - 5 Minuten schneller nach Santa Cruz fahren kann ... Der Flughafen wurde auch das zweite Mal erweitert, gleich nachdem der erste Umbau fertig war, mehr Urlauber hat das La Palma aber auch nicht gebracht, die Pauschaltouristen kommen immer noch nicht.

So ist La Palma trotz eifriger Bemühungen der Inselgewaltigen immer noch das, was es war, voller Naturschönheiten, kein Ballermann, das Aridanetal rutscht immer noch nicht ins Meer, die kleine wohlschmeckende Banane wird immer noch subventioniert, die europäischen Observatorien auf dem Roque kann man immer noch nicht besichtigen und Hektik ist immer noch sowohl bei den Palmeros als auch bei den Touristen verpönt. La Palma bleibt liebenswert !

Sie merken schon, La Palma war für uns Liebe auf den ersten Blick und so ist der Winterurlaub auf der Insel seit 10 Jahren zur festen Einrichtung geworden, zum Ski fahren reichen auch ein paar Tage weniger!

Tipps:

  1. Die Monate Januar bis April, besonders die Karnevalswochen, sind schnell ausgebucht, daher gleich nach bekannt werden des Winterflugplans buchen! Am besten im Reisebüro, ist auch nicht teurer, man bekommt aber die besseren Flugzeiten! Das Auto gleich mitbuchen.
  2. Die Westseite ist die Sonnenseite. In den Wintermonaten besser nicht höher als 400 m  ü.M. wohnen. Tags ist es zwar überall schön warm, aber die Nächte werden doch noch kühl, besonders wenn es weht. Die zentral gelegenen Orte La Laguna, Todoque, die unteren Lagen von El Paso und Puerto Naos (etwas ab vom Schuss) sind gut geeignet. Das Leben tobt in der heimlichen Hauptstadt Los Llanos.
  3. Shorts und leichte Sommerkleidung sind angesagt, aber auch etwas Warmes für den Abend. Wanderstiefel, Sandalen und Badelatschen sind auch nicht schlecht, der schwarze Sand wird schön heiß!
  4. Einkaufen kann man in gut sortierten Supermärkten und bei deutschen Bäckern und Schlachtern.
  5. Neue deutsche Zeitungen kommen mit den ersten Fliegern, sind also erst ab ca. 1100 Uhr erhältlich.

Viel Spaß auf La Palma !!

Abgrenzung
zurueck    Übersicht / sitemap    Valid CSS W3C-Test