Für den September/Oktober 2012 planten wir mit Studiosus eine Reise durch den Iran.
Die Reaktionen der Bekannten hätten gegensätzlicher nicht sein können: 'Ein Traum! Beneidenswert!'
oder ' Wie könnt ihr in so ein unsicheres Land reisen? Und du mit Burka und in schwarz!'
Die Reise führte uns fast 4.000 km auf gut ausgebauten Straßen durch das Land,
ein riesiges, jetzt im Herbst karges Gebirgsland, das dann immer wieder überrascht
durch pittoreske märchenhafte Moscheen in strahlendem Türkisblau in Isfahan,
Ausgrabungsstätten wie Persepolis, Susa und Tschäga-Sambil, Paläste und Reliers
an der Seidenstraße, Lehmbauten: ehemalige und heutige Wohngebäude (anders als im Jemen),
Windtürme, Brunnenanlagen, Moscheen und Zitadellen, Qanate (unterirdische Kanäle),
die zum Teil heute noch in Betrieb sind.
Beim Bummel durch Basare, Straßen und Gärten gab es immer wieder Konakte mit
freundlichen Iranern. Sie freuten sich, dass wenigstens noch einige wenige Touristen kommen,
um sich an den Schönheiten Persiens zu erfreuen.
Unser Fotografiereifer war oft Anlass zu Heiterkeit, auch die Menschen ließen sich gern aufnehmen,
Handybesitzter fotografierten dafür uns.
Auch die alleinreisenden jungen Damen in der Gruppe konnten sich ohne Bedenken einzeln auf
den Weg machen. Voraussetzungen ist natürlich immer, dass man sich als Frau zurückhaltend
verhält und die Kleidervorschriften einhält: Kopftuch, lange Hose, weites, undurchsichtiges Oberteil.
Vor zwei Moscheen wurde den Frauen für die Besichtigung ein Tschador zur Verfügung gestellt.
Tagsüber zeigte das Thermometer fast immer 30 Grad, eine angenehme trockene Wärme.
Die Küche ist schmackhaft und nicht zu scharf. Mittags organisierte der iranische Busbegleiter
oftmals ein Picknick. Noch nie hatten wir auf einer Reise so geringe Nebenausgaben.
Fazit: Es war eine wunderbare, interessante und sehr empfehlenswerte Reise. Wir haben uns überall wohl und sicher gefühlt. Die 'Verkleidung' war kaum der Rede wert. Nicht eine einzige Burka haben wir gesichtet.